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The Official Website of Andrew Vachss

 

Eine Leseprobe aus

Dead and Gone

von Andrew Vachss


Only Child, a Burke novel by Andrew Vachss Ich brauchte meine Stimme nicht, um Pansy Lebwohl zu sagen.

Der Maulwurf zeigte mir wo sie begraben lag, ihr Grab eingebettet in ein Dreieck aus rostenden Eisenträgern, lange Bahnen aus Baustahl hindurch gewunden, um einen Kranz zu formen. Es war seltsam schön, wie der verkohlte Boden nach einem Raketenstart.

Mama hatte mir eine Schachtel mit kleinen, leuchtend bunten Pappmaché-Kunstwerken gegeben. "Verbrennen, wenn sagen Auf Wiedersehen zu Hundchen. Warten auf sie an neuem Ort". Jedes war eine perfekt gemachte Miniatur. Alles was Pansy sich je wünschen konnte, sogar eine exakte Nachbildung ihres geliebten Riesen-Büffelhautknochens. Und eine kleine Schaf-Fellmatte, die aussah, als wäre sie aus dem Original herausgeschnitten. Ich hatte diese symbolischen Darstellungen für Beerdigungen in Läden in Chinatown gesehen, aber niemals solche. Mama musste sie eigens anfertigen lassen haben. Und sie brachte sie selbst rüber zu Max. Es war das erste Mal, dass ich sie außerhalb ihres Restaurants sah.

"Was ist mit dem Spielgeld?", fragte ich, erwartete, dass sie sagen würde, dass ein Hund kein Geld brauchte.

"Echt Hundchen. Schick` echt Geld." sagte sie.

Und gab mir einen Tausender in druckfrischen, neuen Hundertern.

Wir alle haben unseren Glauben. Mama lebte ihren.

Als ich da stand, merkte ich, dass ich nichts sagen konnte. Ich hatte alles gesagt, als Pansy noch bei mir war. Auf die einzige Weise gesagt, die zählt ... mit meinem Verhalten. Nichts zu sagen, aber ich stand dort, eine lange Zeit. Versuchte zuerst, nicht zu weinen. Ließ es dann los.

Belle war auch dort. Auf dem gleichen Friedhof. Belle, die mich liebte und für mich starb. Ich vermisste sie kein bisschen weniger, nachdem ich für sie abgerechnet hatte. Hasste mich gleichzeitig keinen Deut weniger dafür, sie in Gefahr gebracht zu haben. Aber ich erwies ihr den Respekt, den sie verdiente; ehrte sie dafür, dass sie so ging, wie sie es gewünscht hatte. Belle hatte mir einen Schwarm Einsatzwagen vom Hals geschafft, hatte das Beste abgehängt, was das NYPD zu bieten hatte und schaffte es noch dorthin, wo wir uns treffen sollten. Aber sie hatten soviel Blei in sie gepumpt, dass alles, was sie übrig hatte, die Kraft für ein Lebwohl war.

Man kann die Waage nicht mehr ins Gleichgewicht bringen. Ein Leben zu nehmen bringt nicht jenes zurück, das der Killer raubte. Doch jeder Tod eines Geliebten ist ein Test des Glaubens. Und meine Religion ist Rache.

Bei Belle war er leicht zu finden. Ich wusste, wer er war. Ihr Vater. Ich wusste auch, was er war. Das machte es noch leichter, ihn zu töten.

Bei Pansy wusste ich nicht, wer. Noch nicht. Aber sobald ich es wusste, würde es so ausgehen: entweder waren sie tot oder ich.

"Ich sehe Dich bald, Mädchen", war alles, was ich herausbrachte.

Ein Auszug aus dem Roman Dead and Gone von Andrew Vachss

© 2002 Andrew Vachss. Alle Rechte vorbehalten.



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