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von Chet Williamson Ursprünglich veröffentlicht auf rambles.net
Burke ist zurück. Der Berufsverbrecher, Kind des Geheimnisses und Rächer misshandelter Kinder hat seinen 17. Romanauftritt in Terminal. Im Unterschied zu anderen Serien wird diese besser und besser, bietet Charaktere, die wachsen, sich verändern und neue Perspektiven hinzugewinnen, während sie die Eigenschaften bewahren, die aus ihnen mehr als nur fiktive Konstruktionen machen, die sie zu atmenden, lebenden Menschen werden lassen. Dieses Mal wendet sich ein todkranker Ex-Sträfling an Burke. Er plant, drei reiche Männer zu erpressen, die als Teenager ein junges Mädchen vergewaltigten und töteten. Die Crux bei der Sache ist jedoch, dass Burke sich nicht damit zufrieden gibt, das Trio nur finanziell zu bestrafen. Die Art und Weise, wie er sein auf Erpressung und Rache gerichtetes Vorhaben entwickelt, treibt die Erzählung so kraftvoll und unermüdlich voran wie der Motor Burkes klassischen Plymouth Road Runner. Was ich dieses Mal noch faszinierender finde, ist die schiere Kraft and und Authentizität von Vachss' Sprache. Es gibt keinen einzigen Misston in den Dialogen oder in Burkes eigenen Erzählungen. Wir hören so häufig von Kriminalautoren, deren Prosa "tough" sei, doch Vachss schreibt so, dass die Werke anderer Autoren daneben wie ein Hacksteak schmecken, das durch den Mixer geraten ist. Und einmal mehr erweist sich Vachss als ein Meister des Gleichnisses und der Metapher, wie in der Eröffnungssequenz in der Gigi, ein zäher Brocken, in einer Bar auf ein Ziel zusteuert: "Das Schlachtschiff legte langsam von seinem Liegeplatz ab und steuerte durch den Raum. Hinter mir durchschnitten zwei Torpedos sein Kielwasser." Mehr davon: „Er floss so perfekt
durch die Kata, als sähe man Dampfschwaden Knochen zertrümmern.“ Was die letzte Aussage betrifft, hat Burke seine Überzeugungen, und es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass sie auch Vachss’ eigene sind. Eine Sängerin in einem Club: "A long time ago when we weren't at war / Even then we knew he was a political whore / His daddy tasted blood, so the son wanted more / And he's still killing today." „Für die Opfer von Katrina, war FEMA (Federal Emergency Management Agency, Anm. d. Übers.) der Cop, der einer von mehreren Tätern vergewaltigten Frau sagte, dass nichts passiert wäre, hätte sie keinen Rock getragen und sich nicht von einem Fremden in der Bar eine Drink spendieren lassen.“ „Nicht Katrina hat New Orleans vergewaltigt. Jeder weiß, wer die wahren Vergewaltiger waren. Aber wer glaubt daran, dass irgendeine der Organisationen, die von Regierungszuwendungen leben, das jemals laut aussprechen wird?“ Durch das ganze Buch hinweg leistet Burkes Familie ihre gewohnte, starke Unterstützung und wir erhalten mehr Hintergrundinfos über die Beziehung zwischen dem Prof und dem jungen Burke damals im Gefängnis. Es gibt auch einen tieferen Einblick in die Beweggründe des Maulwurfs und das Erwachsenwerden von Terry, den Sohn des Maulwurfs und Burkes Schwester Michelle. Eine Familie, die nicht durch Blutsverwandtschaft, sondern durch Liebe und Loyalität geformt ist und die gerade deshalb umso stärkere Bindungen aufweist. Wer Vachss’ vorhergehende Burke-Romane gelesen hat, für den wird Terminal ein mehr als würdiger Nachfolger sein. Für jene, die bislang die Bekanntschaft dieser unbeugsamen, angsteinjagenden and fesselnden Romanfigur noch nicht gemacht haben, gibt es keine bessere Gelegenheit, damit zu beginnen. Ein weiterer Meister des Gleichnisses, Joe R. Lansdale, steuert einen Klappentext bei, der viel tiefer reicht als die üblichen, flachen Lobhudeleien eines Autoren für den anderen. Lansdale sagt: Seine Bücher haben den Missbrauch nie bildlich dargestellt, sie baden niemals darin, doch sie zwingen uns stets die Folgen des Missbrauchs wahrzunehmen, wie er Unschuldige verändert, demoralisiert und zerstört. Er ist einer der wenigen, die mit Recht für sich beanspruchen können, die Änderung der Wahrnehmung des Kindesmissbrauchs und der Gesetze bewirkt zu haben; ein wahrer Held, der ein grelles Licht auf die Schaben geworfen hat, die in der Dunkelheit umher huschen. Seine „Romane“ sind mehr als knallharte Unterhaltung; sie haben, im wortwörtlichen Sinne, die Welt zum Besseren verändert. Amen. |
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