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Vor zwei Jahrzehnten stand ich am Rande einer unbefestigten Landepiste in Afrika. Kampfflugzeuge beherrschten die Nacht, eine unsichtbare Gefahr. Aus der Luft regnete es den Tod, Bomben und Leuchtspurgeschosse. Auch am Boden, wo Nahrung nur ein Gerücht war, regierte der Tod. Die Menschen in der Luft nannten das Land Nigeria. Ihre Brüder und Schwestern am Boden nannten es Biafra. Wie die Geschichte lehrt, werden Sprachstreitigkeiten immer durch den Einsatz von Gewalt bereinigt.

Die Erde explodierte. Einige, bei denen das Adrenalin stärker war denn die Unterernährung, flohen. Einge erstarrten. Überall Furcht, bei den Fliehenden wie den Erstarrten.
Ein Kind klammerte sich an meine Jacke. Ich konnte sein Alter nicht schätzen. Der Statur nach war's ein ausgehungerter Zehnjähriger. Sein Gesicht war uralt. "Warum rennst du?" fragte er. "Die Bomben können dich nicht sehen."
    Er deutete auf die Schemen und Geräusche der Nacht. "Wenn du davonläufst, erwischen dich die Bomben. Wenn du bleibst, erwischen dich die Bomben. Bleiben ist besser."
    Ich setzte mich hin und empfand eine furchtlose Ruhe, wie ein Mensch, der Kräften jenseits seines Fassungsvermögens ausgesetzt ist. Der Junge setzte sich neben mich. "Hast du eine Zigarette?" sagte er.


    Ich frage mich oft ... ob er überlebt hat.
    Und wenn ja, wie er jetzt ist.


 


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