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Der Fall Fourniret

Der Prozess gegen Marc Dutroux ist gerade erst zu Ende gegangen und Belgien erlebt seinen nächsten Albtraum.


Aus der Presseberichterstattung ab dem 05.07.2004:

Der mutmaßliche französische Serienmörder Michel Fourniret hat neun Morde namentlich gestanden. Fourniret wurde im Juli 2003 in Belgien festgenommen, nachdem ihm ein 13-jähriges Mädchen entkommen war, das den Behörden das Kennzeichen seines Wagens nennen konnte. Nach seiner Verhaftung gab Fourniret zunächst zu, die 18-jährige Céline Saison und die 13-jährige Manyana Thumpong getötet zu haben. Beide waren in den Jahren 2000 und 2001 in den französischen Städten Sedan und Charleville-Mezières verschwunden und später in Belgien tot aufgefunden worden. Der polizeiliche Ermittler sagte, Fourniret habe ohne jede sichtbare Emotion geschildert, wie er seine Opfer umbrachte.

Anschließend gestand Fourniret weitere sieben Morde, wegen deren Begehung er von seiner Ehefrau beschuldigt wurde. Bislang gestand der 62-jährige Fourniret damit, zwischen 1987 und 1990 sowie nach 2000 in Frankreich und Belgien sieben Mädchen und zwei Erwachsene ermordet zu haben. Zwischen 1990 und 2000 will Fourniret angeblich keine Gewalttaten begangen haben.

Die belgische Justiz fürchtet derweil jedoch, dass der Fourniret weitaus mehr Morde begangen haben könnte als bislang angenommen. Die belgische Polizei verfügt allerdings bisher noch über keine Beweise für eine Verstrickung Fournirets in noch ungeklärte Fälle verschwundener Kinder. Gemeinsam mit französischen Polizeibehörden sollen nun zunächst 30 weitere Ermittlungsverfahren neu aufgenommen werden. Auch Fälle im in den Niederlanden und in Deutschland würden noch einmal betrachtet. Die dänische Polizei untersucht, ob die Vergewaltigung und versuchte Tötung eines elfjährigen Mädchens 1999 in Dänemark Fourniret anzulasten ist.

Die Ehefrau des Michel Foruniret wirft diesem rund ein Dutzend Morde vor. Sie gab den Ermittlern nach deren Angaben auch Informationen zu weiteren Orten, an denen Fourniret seine Opfer begrub. Fourniret selbst hat nach den Angaben der Ermittler im Verhör ausgesagt, er habe jedes Jahr zwei Mädchen "gejagt".

Fourniret soll dabei nicht nur Mädchen und Frauen nachgestellt, vergewaltigt und ermordet, sondern auch andere Gewalttaten begangen haben. Die Behörden versuchen aufzuklären, wie der Gelegenheitsarbeiter 1988 für umgerechnet rund 300.000 Euro das Schloss Sautou in den französischen Ardennen erwerben konnte, auf dessen Grundstück zuletzt zwei der Mädchenleichen ausgegraben wurden. Die belgische Polizei hat den geständigen französischen Serienmörder Michel Fourniret in den vergangenen acht Jahren nach Zeitungsberichten mindestens drei Mal für Verhöre im Gewahrsam genommen. Im Jahr 1996 wegen Waffenschmuggel und Exhibitionismus sowie wegen versuchter Entführungen in den Jahren 2000 und 2001 wurde Fourniret von der belgischen Justiz vernommen, sei aber mangels Beweisen wieder entlassen worden.


Ein Schwurgericht bei Paris hatte Fourniret bereits 1987 wegen Vergewaltigung und Gewalt gegen Minderjährige zu sieben Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung, verurteilt. Fourniret hatte Angriffe auf 18 junge Mädchen zwischen 1977 bis 1984 gestanden, die er zum Teil mit der Pistole bedrohte oder ihnen Säure ins Gesicht schüttete. Fourniret kam jedoch bereits nach zwei Jahren wieder frei.

Hierzu ein Auszug aus einem Artikel, den Andrew Vachss bereits vor über zehn Jahren für die New York Times vom 05.01.1993 verfasst hatte:

Einige Sexualtäter können abgeschreckt werden, man kann sie jedoch nicht rehabilitieren, weil sie nicht zu einem Zustand zurückkehren können, der für sie niemals existierte. Das Konzept der erzwungenen Therapie ist ein Widerspruch in sich: Erfolgreiche psychiatrische Therapie erfordert Teilnehmer, keine bloßen Empfänger. Was diese Täter so hartnäckig und gefährlich macht, ist ... ihre Freude an dem, was sie tun und ihre Absicht, damit fortzufahren.

Ein weiterer Faktor, der eine Rehabilitation vereitelt, ist das Bedürfnis der Täter, immer höhere Stimulationslevel zu erreichen. Es gibt kein beobachtbares Nachlassen ihrer Bedürfnisse über die Jahre: Sexualstraftäter wachsen aus ihrem Verhalten nicht heraus. Deshalb ist es durchaus möglich, daß die meisten Sexualstraftäter, die anfangs nicht wegen Mordes verhaftet wurden, zu einem späteren Zeitpunkt versuchen, jemanden zu töten.

Über die Jahre habe ich mit vielen Sexualverbrechern gesprochen. Jeder von ihnen zeigte Erstaunen darüber, daß wir sie nicht jagen, daß wir sie laufen lassen, wenn wir sie schon mal fangen.

Chronische Sexualverbrecher haben eine osmotische Membran überquert. Sie können nicht mehr auf die andere Seite zurück — auf unsere Seite. Sie wollen das auch nicht. Wenn wir sie weder töten, noch freilassen wollen, bleibt uns nur eine Möglichkeit: Wir nennen sie Monster und isolieren sie.

Den Artikel gibt es in voller Länge hier nachzulesen.


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