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The Official Website of Andrew Vachss

 
Die Welt, wie sie sie sehen: Andrew Vachss

Von Ken Kesegich

Ursprünglich veröffentlicht in Case Magazine, Herbst 2004


Zu sagen, dass Andrew Vachss ein Mann mit einer Mission ist, ist eine Untertreibung. Seit fast vierzig Jahren hat Mr. Vachss, Absolvent des Jahrgangs 1965 des Adelbert College, unerbittlich für einen einzigen Zweck gearbeitet: dem Schutz von Kindern. Der in Manhattan geborene Mr. Vachss hat sein Leben diesem Ziel gewidmet. Während seines frühen Berufslebens war er u.a. als Leiter eines Zentrums für die Wiedereingliederung ehemaliger Sträflinge sowie eines Jugendgefängnisses tätig, ein Zeitraum, in dem er zu der Erkenntnis gelangte, die den Rest seines Lebens geprägt hat: "Kinderschutz und Verbrechensverhinderung sind untrennbar ineinander verflochten." Seine 1976 gegründete Rechts- und Beratungskanzlei in New York City ist ausschließlich der Verteidigung von Kindern gewidmet. Seine gefeierte Belletristik, einschließlich der "Burke" Romanserie, sowie seine Sach- und Lehrbücher werfen ein grelles Licht auf die Realitäten des Kindesmissbrauchs - und schlagen derweil Strategien vor, um ihn zu bekämpfen. Seine Vorträge und Website ("The Zero" unter www.vachss.com) sind zusätzliche Mittel in seinem Kampf gegen jene, die Kinder verletzen. Sein äußerstes Ziel, sagt Mr. Vachss, ist eine deutliche Änderung in der Einstellung gegenüber Kindesmissbrauch und gegenüber der Gesetze, die ihn verhindern sollen.

Den größten Einfluss auf mein Leben hatte immer meine Arbeit. Nicht nur das, was ich gesehen habe, sondern auch die buchstäblich allgegenwärtige Wut, die es in mir hinterlassen hat, hat mich zu dem gemacht, was auch immer ich heute bin. Die größte Antriebskraft in meinem Leben ist Wut. Und der Ursprung dieser Wut ist der Missbrauch, die Ausbeutung, der kommerzielle Handel, die - es gibt kein anderes Wort dafür - die Folter von Kindern.

Ohne die Wut gibt es nichts. Es gibt nichts. Man könnte meine Arbeit mit einer Art von akademischem Abstand intellektuell studieren - und ich sage nicht, das wäre an sich unzulässig oder sollte nicht getan werden. Aber, wenn man in den untersten Etagen arbeitet, dann hat man ohne Wut keine Energiequelle - man kann ganz bestimmt keine Energie aus der "Ermutigung" der Leute beziehen, die das, was man tut, nicht einmal ansehen möchten.

Ich habe an diese Art von quasi-Nietzsche`schem Mist nie geglaubt, von wegen in den Abgrund blicken und der Abgrund blickt in dich hinein, und, wenn du genug hasst, wirst du zu dem, was du hasst. Ich betrachte das als die Art von künstlichen Zynismus, der eigentlich Feigheit verschleiert.

Leute haben eine Menge Ausreden dafür, dass sie nicht handeln. Manche sagen, "Oh, man kann sich vor Hass verzehren." Sicher, aber man kann sich auch vor Liebe verzehren. Man kann sich von allem verzehren lassen, bis zu dem Punkt, an dem wir es Besessenheit nennen.

Ich habe nie behauptet, dass ich tue, was ich tue, weil ich Kinder liebe. Ich gebe offen zu, dass ich es tue, weil ich die Leute hasse, die auf sie Jagd machen. Und ich sehe keine Anzeichen dafür, dass es mich verzehrt. Ich bin wohl nicht der charmanteste Gast zum Abendessen. Ich bin wohl kein lustiger Kerl. Aber alles, was ich für mein Leben aufzuweisen habe, wenn ich fertig bin - so wie jeder andere auch - ist, wie sich die Welt verändert hat, weil ich dort war. Ich meine, dass Hass ein ziemlich guter Treibstoff für das Auto ist, das ich beschlossen habe, zu fahren.

Ich kann auf bestimmte Kinder hinweisen, die dank mir sicher sind. Ich kann sagen, dass Kinder in manchen Fällen ein schreckliches Schicksal erlitten hätten, wenn ich nicht gewesen wäre. Oder dass Kinder mitten dabei waren, ein schreckliches Schicksal zu erleiden und ich an den Rettungsbemühungen teilgenommen habe.

Eigentlich glaube ich, dass mir mehr Anerkennung gezollt wird, als ich sie verdiene, wegen des Fokus und der Aufmerksamkeit, die meine Arbeit auf sich ziehen - ich meine wegen der Kombination aus Schreiben und im Gerichtssaal sein und der Berater- und Vortragstätigkeit und all dem. Leute neigen dazu, mir fast jeden Mist zugute zu schreiben.

Wenn ich fort bin, können die Leute ihre Bewertung abgeben. Aber sie werden eines sagen: Ich habe es bis zum Ende versucht.

Was mir immer am meisten Zufriedenheit bereitet hat, ist zu sehen, wie ein Täter außer Gefecht gesetzt wird. Sogar noch mehr, als ein einzelnes Kind zu retten. Weil man, indem man einen Täter aus dem Spiel nimmt, eine ganze Menge Kinder rettet.

Ich bin im allgemeinen beim letzten Akt nicht anwesend. In einem typischen Fall, einem hervorragenden Beispiel, werden die "elterlichen Rechte" für das Kind entzogen und es wird von echten menschlichen Wesen adoptiert, die das Kind lieben möchten. Ich bin nicht da, um das zu sehen. Ich bin nicht im heilenden Teil des Geschäfts. Ich bin im kämpfenden Teil des Geschäfts, also ist es mein Job, dass das Kind in die Hände von Heilern gelangt. Und wie sich das anfühlt, ist nicht viel komplizierter auszudrücken als so: ich habe meine Arbeit getan. Es fühlt sich nicht an, wie der K.O.-Schlag, mit dem ich gerne gesegnet wäre.

Wenn man alle, die Kinder zu ihrem Vergnügen oder Profit verletzen, in einem Raum versammeln könnte und man mir eine Waffe gäbe, die groß genug ist, um den Raum in Schutt und Asche zu zerlegen, würde ich die Waffe persönlich dort reintragen und sie lachend zünden. Aber solche Wahnvorstellungen habe ich nicht. Eine dauerhafte und wesentliche Änderung wird es nur geben, wenn sich das gesamte System ändert. Einzelne Kinder zu retten ist selbstverständlich eine Quelle der Genugtuung. Aber ich hätte nicht zu schreiben begonnen, wenn ich nicht geglaubt hätte, dass wir eine viel, viel weitgehendere Änderung benötigen, um nicht nur dieses Land, sondern auch unsere Art zu retten.

Eine der wichtigsten Lektionen, die ich gelernt habe, ist, wie billig Leute gekauft werden können. Wir haben gerade Wahlen. Amerikaner würden, wenn man ihnen bei einer Umfrage die Frage stellen würde, "Was ist die wichtigste Sache für Sie?" alle antworten, "Oh, Kinder, Kinder sind die wichtigste Sache für mich." Amerikaner sind mit diesem seltsamen gegenseitigen Nichtangriffspakt zufrieden, den die Kandidaten immer schließen - nämlich, "Ich fordere Sie nicht hinsichtlich des Problems des Kinderschutzes heraus, und Sie fordern mich nicht heraus."

Sie können in Amerika nicht für das Amt des Präsidenten kandidieren, ohne sich zu Fragen wie Abtreibung, Todesstrafe, oder Steuern zu äußern. Aber um sich zum Kinderschutz zu äußern, müssen Sie nur sagen, "Ich liebe Kinder." Das ist alles. Danach geht es unbehindert weiter.

Also ist eine der wichtigsten Lektionen für mich, dass die Wahrhaftigkeit der Leute weit unterhalb ihrer Rhetorik liegt. Und wenn ich die allerwichtigste Lektion meines Lebens zusammenfassen müsste, dann wäre es die, dass Verhalten Wahrheit ist.

Es ist sehr einfach. Es gibt Politiker, die betrunken zum Parlamentsgebäude fahren und für erhöhte Strafen für betrunkenes Fahren stimmen, weil MADD eine bedeutende Lobby ist. Die Waffenlobby bringt Leute dazu zu wählen, unabhängig von ihren persönlichen Gefühlen.

Lobbys funktionieren so: sie versprechen einen lieferbaren Wählerblock zu einem einzigen Problem. Es wird in Amerika keine bedeutende, grundlegende Änderung beim Kinderschutz geben, es sei denn und bis es eine Lobby gibt, die sagt, "unser einziges Problem ist Kinderschutz und wie du dich gegenüber diesem Problem verhältst, wird unseren Wahlblock bestimmen"

Ich bin Teil einer Organisation namens PROTECT [nationale Vereinigung zum Schutz der Kinder; www.protect.org]. Sie ist eine politische Initiative. Sie ist keine Wohltätigkeitsorganisation und keine steuerbefreite, gemeinnützige Einrichtung. Ihr Ziel ist es, eine politische Initiative zu werden, so wie NRA, MADD, oder die AARP. Ihr einziger Zweck ist es, mit der Zeit diese problemorientierte Wählerschaft aufzubauen. Meiner Meinung nach hat sie bereits einen -im Gegensatz zum bisher beschafften Geld- überdurchschnittlich hohen Einfluss erlangt. Und ich habe große Hoffnungen, dass PROTECT, wenn auch nicht bei diesen, aber bis zu den nächsten Präsidentschaftswahlen, eine wichtige Rolle spielen wird. Das wäre wunderbar. Wenn das geschieht, werde ich erwähnen, mir vielleicht einmal eine Weile frei zu nehmen. Mehr Zeit auf der Rennbahn oder beim Billard verbringen.

Ich habe eine Menge Wendepunkte in meinem Leben gehabt, weil ich viele Wendungen gemacht habe. Ich habe viele verschiedene Dinge ausprobiert. Aber der ausschlaggebende Wendepunkt in meinem Leben trat ein, als ich Ermittler von Geschlechtskrankheiten war [für den amerikanischen Gesundheitsdienst in den Jahren 1965 und 1966].

Ich bin nicht in Privatschulen großgezogen worden. Ich war ein junger Mann wie viele junge Männer, einer der dachte, dass er alles gesehen hatte, was es in der Welt zu sehen gab. Ich wusste, dass Leute Kindern Dinge antun. Ich wusste das sehr genau, als ich aufwuchs. Aber seit ich das erste Mal auf ein Kind mit einer Geschlechtskrankheit gestoßen bin - und ich meine keine angeborene, sondern eine durch gewaltsamen Sex übertragene Geschlechtskrankheit - sind diese kleinen roten Punkte, die vor meinen Augen herumtanzen, jene kleinen roten Punkte des Hasses, eigentlich nie wieder verschwunden. Seit diesem Augenblick  habe ich meinen Feind unerbittlich gejagt.

Ich habe viele verkehrte Richtungen eingeschlagen. Ich habe Zeit mit Einrichtungen und Organisationen verbracht, von denen ich dachte, dass sie sich denselben Zielen widmeten, die ich verfolgte. Ich habe viele Jahre damit verbracht. Aber, obwohl ich schließlich meine eigene Praxis als Rechtsanwalt eröffnete, der ausschließlich Kinder repräsentiert, war der Wendepunkt damals in dieser kleinen Stadt in Ohio, vor nicht ganz vierzig Jahren.

Seitdem hat es viele Dinge gegeben, die meinen Hass noch verstärkt haben. Wenn man seine Zeit als Sozialarbeiter für das Sozialamt verbringt, dann kann man aus erster Hand erleben, wie die von der Regierung geschaffene Kultur der Armut Millionen von Kindern dessen beraubt, was eigentlich ihr rechtmäßiges Erbe sein sollte, nämlich ihrer Gelegenheit, ganze Amerikaner zu sein. Man kann nicht auf dem Schlachtfeld in einem Völker mordenden Krieg sein, so wie ich es [ in Biafra ] war, ohne einen völlig unbeschreiblichen Hass gegen Menschen daraus hervorkommen, die nicht nur Völkermord erlauben, sondern ihn sogar unterstützen, sowie eine anhaltende Verachtung derer, die wegschauen. Man kann nicht sehen, was ich gesehen habe, ohne dass sich der Hass ständig neu entflammt. Aber man kann nichts davon einen Wendepunkt nennen, denn wer weiß, was ich mit meinem Leben angefangen hätte, wäre da nicht der ursprüngliche Wendepunkt gewesen?

Als ich die juristischen Fakultät besuchte und Klassenkameraden meine Absicht mitteilte, Rechtsanwalt zu werden und Kinder zu repräsentieren, erntete ich nichts als Hohn und verächtliches Lachen, ausgenommen von den beiden Männern, die bis zum heutigen Tage meine Partner bleiben. Niemand täte so etwas. Als ich erklärte, dass ich nicht beabsichtigte, für die Regierung zu arbeiten, wurde ich als Idiot abgetan. Aber ich habe es nicht als Hindernis betrachtet, das ich bewältigen musste. Ich betrachtete diese höhnischen, kleinen, vorgeblich zynischen Kinder nur als das, was sie waren.

Denn als ich Jura studierte, war ich bereits zehn Jahre draußen in der Welt gewesen. Ich hatte Dinge gesehen, die sie sich noch nicht einmal vorstellen konnten. Ich hatte Dinge überlebt, mit denen sie nie konfrontiert wurden. Ich betrachtete die juristische Fakultät wirklich nicht als solch ein enormes Hindernis, das es zu überwinden galt. Und ich wusste, dass ich mir als Rechtsanwalt meinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Bis die Bücher hinzugekommen sind, konnte ich meinen Lebensunterhalt nicht damit verdienen, ausschließlich Kinder zu repräsentieren. Ich musste zeitweise Strafverteidigungen übernehmen. Aber ich habe auch dies nicht als großes Handicap oder als große Hindernisse, die es zu überwinden galt, betrachtet.

Wenn ich die Hindernisse sehe, die Menschen jeden Tag überwinden, betrachte ich keines der Hindernisse, denen ich gegenüber stand, als so gewaltig.

Ich weiss - weil ich gegen große Anwaltskanzleien ganz alleine geklagt habe - dass Hartnäckigkeit den Kampf gewinnt. Ich bin nicht mit der Gabe "Ich kann mit den Fingern schnippen und mein Gegner wird verschwinden" gesegnet. Aber man kann mehr arbeiten als alle anderen. Meine Methode war immer: hau gegen die Wand, hau gegen die Wand, hau gegen die Wand, hau gegen die Wand. Irgendwann bekommt die Wand dann Sprünge oder man ist erledigt. Das hat sich nicht verändert.

Wenn Leute sagen, "Das Internet hat Kindesmissbrauch verändert" - nein, hat es nicht. Es hat den Absatz bestimmter Aspekte von Kindesmissbrauch erhöht, aber das Internet ist ein Stück Technologie. Es ist neutral, wie das Skalpell eines Chirurgen. Ein Mörder kann es verwenden, um Leben zu nehmen; ein Arzt kann es verwenden, um Leben zu retten. Das Internet ist ein Weg, ihn als Dienstlieferung zu betrachten, ob gut oder schlecht, ohne "Dienst" zu definieren. Aber es hat Kindesmissbrauch nicht verändert.

Leute haben Kinder zu ihrem eigenen Vergnügen und ihrem eigenen Profit ausgebeutet, seit es Kinder gibt. Wenn ich ein Technologiestück aussuchen müsste, das zum Beispiel die Kinderpornographie ganz erheblich beeinflusst hat, würde ich die Polaroidkamera lange vor dem Internet auswählen. Weil wenn sie es einem menschlichen Wesen erlaubt, dieses Produkt herzustellen, ohne sein eigenes Haus zu verlassen, dann gibt es natürlich Leute, die ungestraft mit etwas davonkommen, wofür sie sonst vielleicht festgenommen worden wären.

Ich glaube nicht, dass Kindesmissbrauch sich verändert hat. Aber ich glaube, dass die Berichterstattung sich verändert hat. Wenn Leute heutzutage eine Zeitung in die Hand nehmen, werden sie wahrscheinlich etwas über irgendeinen Fall von Kindesmissbrauch lesen. Ich glaube nicht, dass das vor fünfzig Jahren der Fall war. Ich weiss in der Tat, dass es nicht so war. Wenn man sich also Kindesmissbrauchstatistiken ansieht, die es, sagen wir mal, 1955 nicht gab, und man sich diese dann heutzutage ansieht, würde man sagen, "Oh mein Gott, Kindesmissbrauch hat sich zu dieser riesigen Epidemie ausgebreitet." Mein Vorschlag ist, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass Kindesmissbrauch an und für sich häufiger vorkommt. Es gibt Beweise dafür, dass es mehr Methoden gibt, um Fälle ausfindig zu machen, und es gibt mehr Berichterstattung.

Ich denke nicht, dass Leute das Ausmaß des Menschenhandels kennen. Und ich glaube, dass jene Leute, die eine gewisse Ahnung vom Menschenhandel haben, im großen und ganzen dazu neigen zu glauben, dass es sich um ein Phänomen handelt, das nur im Ausland vorkommt. Das ist falsch. Aber das ist schon immer falsch gewesen.

Das Standardmodell des Films der Woche ist ein junges Kind auf dem Weg von einem guten Zuhause zur Schule, und es wird durch Fremde entführt und landet als jemandes Sexsklave in einem ganzen Ring. In Wirklichkeit war in Amerika eine beträchtliche Mehrheit von sexuell durch Fremde ausgebeutete Jugendliche in einer Situation, in der diese Ausbeutung wegen der familiären Umstände praktisch unbehelligt geschehen konnte.

Man kann den Mann in der Skimaske, der aus dem Heck eines Kleinbusses herausspringt und sich ein Kind schnappt, das auf dem Weg zur Schule ist, nicht mit dem räuberischen Zuhälter vergleichen, der sich mit einem von zu Hause wegen Inzests weggelaufenen Kindes "anfreundet".

Das Ergreifen von Straßenkindern, das Ergreifen ausgerissener Kinder, das Ergreifen unzufriedener Kinder, das Ergreifen von Kindern, die eher weggeschmissen wurden als dass sie weggelaufen sind - all das ist überhaupt nicht ungewöhnlich.

Ja, es gibt Pädophilen-Lobbys. Ja, es gibt Organisationen von Menschen, deren Ziel es ist, jeglichen rechtlichen Kinderschutz abzuschaffen, damit sie unbegrenzten sexuellen Zugang zu Kindern erlangen können. Ja, das sind Leute, die sich nicht unter Autobahnrampen verstecken. Das sind gebildete, intelligente, finanziell stabile Menschen, die für Interessenvertretung bezahlen können. Und was ich erwidert bekam, als ich das sagte, war: "Bist du verrückt? Wie konntest du dir so etwas ausdenken? Was für ein krankes, fieberndes Hirn hast du?"

Das war vor den Zeiten des Internet. Natürlich waren Leute, mit denen ich arbeitete, "Mitglieder" all dieser Organisationen - unter anderen Namen, damit wir ihre Literatur bekommen konnten und wussten, was ablief. Wir stellten ihre Literatur zur Schau. Literatur wie zum Beispiel "Wie bekommt man sein eigenes Pflegekind?".

NAMBLA [ Nordamerikanische Vereinigung für die Liebe zwischen Mann und Junge] und Uncommon Desires sind Beispiele von Organisationen, die die Abschaffung der Volljährigkeitsgesetze verteidigen. Das sind Verfechterorganisationen, die durch die Verfassung geschützt sind, und ich bin dankbar, dass sie öffentlich bestehen. Ich bin nicht dankbar, dass sie überhaupt existieren - natürlich wäre es schön, wenn ich mit den Fingern schnippen und sie dadurch von der Erdoberfläche verschwinden lassen könnte. Aber man muss verstehen, dass wir dadurch, dass sie öffentlich existieren, all jenen, die denken, dies sei eine fiktive "Horrorgeschichte", beweisen können, dass es einen Feind gibt. Ein sehr reellen, sehr gefährlichen Feind.

Es gab mal etwas namens International Pedophile Liberation Front (Internationale Front zur Befreiung von Pädophilen), die tatsächlich eine Feindliste veröffentlicht hat, ähnlich wie es websites von Abtreibungsgegnern tun. Selbstverständlich war ich auf dieser Liste. Ich werde keine Drohung herunterspielen, weil das nicht in meiner Natur liegt. Aber Leuten so etwas zu zeigen gab ihnen den Eindruck, dass es einen greifbaren, konkreten Feind gibt. Und ich würde ihnen sagen, "Hier sieht man nur die äußerste Spitze des Eisbergs. Man sieht Leute, die offen und geradeheraus zu ihrer "Befürwortung" stehen."

Ich bin ihnen dankbar. Ich bin ihnen dankbar dafür, dass sie zum Beispiel die ganze Benennung "Kindesfürsprecher" bloßlegen, die eine selbstverliehene Medaille ist. NAMBLA nennt sich eine Kindesfürsprecherorganisation: "Wozu nutzt das Recht [eines Kindes ] nein zu sagen, wenn man nicht das Recht hat, ja zu sagen?" Und, ich sage Ihnen, NAMBLA ist eine im Vergleich zu anderen äußerst zahme Organisation. NAMBLA würde zum Beispiel sagen, dass sie gegen gewaltsamen sexuellen Kontakt mit Kindern ist. Das sind andere Organisationen nicht.

Und es wurden Fortschritte gemacht. Viele von uns waren in den bitteren, bösen Kampf verwickelt, NAMBLA von der Schwulengemeinschaft zu trennen. Weil NAMBLA, die sich ausschließlich auf kleine Jungen konzentriert, sich selbst als "homosexuelle" Organisation gab und in Paraden für die Rechte der Schwulen marschierte. Nun, jetzt nicht mehr. Also hat es wirkliche Fortschritte gegeben.

Das Bestehen von NAMBLA hat geholfen, einige der irrsinnigen, durch die Medien verbreiteten Lügen ins rechte Licht zu rücken. So hat zum Beispiel ein männlicher Kindergartenlehrer Sex mit einem kleinen Jungen - die Zeitungen würden hiervon als "homosexueller" Kindesmissbrauch berichten. Wenn sein Ziel ein kleines Mädchen wäre, würden sie es nicht als "heterosexuellen" Kindesmissbrauch bezeichnen.

Es gibt zu viele Amerikaner die glauben, dass Homosexuelle potenzielle Pädophile sind und tatsächlich, dass Pädophile eigentlich Homosexuelle sind, die Amok laufen. Das ist nicht nur falsch, sondern der einzige Weg, um diese Ansichten zu bekämpfen, ist Beweismittel zu haben, welche auch tatsächlich einem Gericht oder einem Komitee oder einer Organisation vorgelegt werden.

Der Mythos, dass ein Mann, der mit einem männlichen Kind Sex hat, ein Homosexueller ist - im Gegensatz zu einem räuberischen Pädophilen - ist endemisch. Ich glaube, dieser Mythos ist überall gegenwärtig. Und ich würde sagen, dass dies tatsächlich die Wahrnehmung der Durchschnittsperson ist. Häufiger, als das es nicht der Fall ist.

Und natürlich, wenn eine Person aus persönlichen Gründen homophob ist, dann ist diese Art von Mythos ein Geschenk des Himmels. Weil jetzt nämlich keine Homosexuellen mehr in Schulen unterrichten können. Sie dürfen nicht bei den Pfadfindern oder bei Big Brother sein. Es ist ein Weg, um eine gesamte Gruppe von Leuten an den Rand zu drängen, wie es Amerika über Jahre hinweg mit anderen Minoritäten getan hat.

Aber man muss hinter den Vorurteilen immer den Profit sehen. Das muss man immer tun, weil es natürlich unwissende Leute gibt. Im Gegensatz zu Dummheit kann Unwissen überwunden werden. Nicht aber die Profitgeier. Nicht die Profitgeier. Die Leute, die aus irgend etwas Nutzen ziehen, sei es Kindesmissbrauch, oder Homophobie, oder Rassismus, oder Krieg - das sind die Leute, die unserer gesamten Zivilisation im Weg stehen.

Also sicher, es gibt diese Organisationen [wie NAMBLA]? Durchaus. Haben sie ein verfassungsmäßiges Recht zu sagen, dass sie gegen die Volljährigkeitsgesetze sind? Natürlich haben sie das. Ist das genug, um einem Fisch das Maul zu stopfen? Klar. Ich glaube nicht, dass Unterdrückung die richtige Antwort für solche Gruppen ist. Ich glaube nicht, dass freie Meinungsäußerung unterdrückt werden sollte - ich weiss nicht, wo das aufhören würde.

Ich bin wirklich froh, dass sie in der Öffentlichkeit sind. Und sie sind nicht die einzigen. Sie sind auf keine Weise die einzigen, sei es national oder international. Man muss es Leuten, die denken, dass all diese "Geschichten" nur Geschichten sind, beweisen können.

Als ich damals, im Jahre 1987, ein Buch namens STREGA schrieb, gab es in dem Buch eine vollständige Diskussion mit einem Mitglied von NAMBLA darüber, was es aus deren Sicht bedeutet, ein Pädophiler zu sein. Und ich habe in dem Buch auch über Internethandel und Kinderporno geschrieben. Die Buchkritiker ereiferten sich zu schreiben, was für ein krankes Hirn ich hätte und wie ich mir so ein Zeug nur ausdenken könnte? Jetzt sagen sie das nicht mehr.

Und NAMBLA hat dieses Buch interessanterweise rezensiert. Und während sie mich selbstverständlich als einen faschistischen Irren abtaten, der zu gefährlich sei, um frei herumzulaufen, gaben sie zu, dass das Portrait eines Pädophilen im Buch völlig korrekt sei und ihre Ansichten und Philosophie reflektiere. Es half also, jemandem der sagte, "Ich habe diesen Teil des Buches gelesen, und Sie haben ein wirklich krankes Hirn, sich so etwas auszudenken," eine Kopie des NAMBLA Mitteilungsblattes zu übersenden und zu sagen, "Ach ja?"

Krankheit (im Sinne von Verrücktheit) ist eine geistige Erkrankung. Im Wesentlichen hat Krankheit folgende Eigenschaften: Sie ist ungewollt und spricht zum Teil - und dies variiert, deshalb bin ich hiermit so zögerlich - auf Therapie an. Es gibt eine breitgefächerte Auswahl von Krankheiten. Niemand wird sagen, dass paranoide Schizophreniker heilbar sind; man kann sagen, dass sie auf medikamentöse Behandlung ansprechen. Offensichtlich besteht das Problem darin, sie dazu zu kriegen, dass sie ihre Medikamente weiterhin einnehmen, nachdem die Medikamente angeschlagen haben und sie sich gut fühlen. Man kann sagen, dass Zwangsneurotiker ziemlich gut auf Therapie ansprechen. Aber das Wesentliche einer Krankheit ist, dass man sie sich nicht aussucht.

Das Böse ist eine Wahl. Was das Böse auszeichnet ist, dass es eine Entscheidung ist. Es ist in keiner Weise ein unfreiwilliges Verhalten. Was Amerikaner tun, und das ist völlig verständlich, ist, dass sie "krank" und "widerwärtig" verwechseln. Also, wenn etwas abstoßend genug für sie ist, ist ihre Reaktion, "Das ist krank!"

Wenn man also einen Fall vor Gericht verhandelt und der Angeklagte hat fünfundzwanzig kleine Jungen vergewaltigt, sie gequält, von ihnen Fotographien gemacht, diese verkauft - je grausamer, je grotesker, je exzentrischer und je verwerflicher das Verhalten, desto eher wird die Jury entscheiden, dass nur eine kranke Person so etwas tun würde. Nun, nichts könnte von der Wahrheit weiter entfernt sein. Nichts könnte weiter entfernt sein.

Räuberische Pädophile sind Soziopathen, was grundlegend bedeutet, dass es ihnen völlig an Einfühlungsvermögen fehlt, sie haben keine Gefühle außer ihren eigenen, und verfolgen das, was sie wollen, unbelastet von Moral und Ethik. Sie sind die zutiefst gefährlichsten Leute auf der Welt. Wenn ihre besondere Vorliebe dem sexuellen Missbrauch von Kindern oder jeglicher Art von Kindesausnutzung gilt, werden sie es tatsächlich tun.

Ich weiß, daß Leute das Wort "böse" nicht mögen, weil es für sie einen religiösen Kontext hat. Und es wird auch überstrapaziert. Aber man es muss von "krank" unterscheiden, weil eine kranke Person nicht verschwörerisch handelt und nicht plant und nicht profitiert. Verschwörerisches Handeln, Planen, Profitieren. Wenn man diese Worte sieht, hat man es nicht mit jemanden zu tun, der krank ist. Man hat es mit jemand zu tun, der böse ist. Und Amerikaner sehen diesen feinen Unterschied gewöhnlich nicht mehr, weil die Medien ihn so sehr durcheinander gebracht haben.

Wenn wir an räuberische Pädophile denken, neigen wir dazu, sie als krank zu bezeichnen. Und wenn wir "krank" denken, denken wir "Heilung". Also war die Therapie von Pädophilen die Wachstumindustrie der neunziger Jahre. Vorausgesetzt, man hatte das Geld. Wenn man aber ein verarmter räuberischer Pädophiler ist, dann ist man nur ein Freak und ein Kinderschänder. Aber wenn man vielmehr eine Person mit Geld ist, dann haben sie alle möglichen anderen Namen für dich, verstehst du?

Meine Kanzlei war nie nur auf Vergewaltigungsfälle beschränkt und wird es auch nie sein. Es beleidigt mich vielmehr, dass Leute ihre ganze Energie darauf konzentrieren. Ich habe weitgehend darüber geschrieben, dass meiner Meinung nach die am längsten andauernde, die tiefsten Wunden verursachende Art von Kindesmissbrauch zweifelsohne emotionaler Missbrauch ist. Von allen Monstern, die ich über Jahre hinweg interviewt habe, war das vorherrschende Merkmal in ihrem Hintergrund nicht, dass sie als Kinder sexuell missbraucht wurden, sondern sie wurden als Kinder emotional missbraucht.

Nun werden diese Dinge selten voneinander getrennt. Ich habe noch kein sexuell missbrauchtes Kind getroffen, das nicht auch emotional missbraucht wurde. Ich habe noch kein körperlich misshandeltes Kind getroffen, das nicht auch emotional missbraucht wurde. Aber viele von ihnen, besonders die körperlich misshandelten Kinder, haben den körperlichen Missbrauch schon seit langem vergessen oder sogar - und das ist keine Idee, die ich befürworte - verziehen. Aber der emotionale Missbrauch verändert sie für immer.

Einer der Fälle, auf die ich am stolzesten bin - Fälle, die die Art und Weise ändern, wie wir unser Geschäft betreiben - ist der Fall, in dem ich einen Prozess gegen eine schwangere Frau angestrengt habe, noch während sie schwanger war, und das Gericht um eine Verfügung bat, das Kind direkt nach der Geburt in staatliche Obhut zu nehmen. Weil ich beweisen konnte, und ich habe es tatsächlich vor Gericht bewiesen, dass das Kind in überaus unermesslicher, unmittelbarer Gefahr war, beruhend auf dem Verhalten der Mutter mit all ihren vorherigen Kindern. Eines nach dem anderen waren sie missbraucht worden, auf viele unterschiedliche Weisen, wenn auch nie auf sexuelle Weise. Unwiederbringlich geschädigt. Ich habe das Gericht überzeugt, dass eine Stunde in der Obhut dieser Frau eine Gefahr wäre.

Ich erinnere mich an eins ihrer Kinder. Dieses Kind wurde mit Zigarettenkippen verbrannt und dazu gezwungen, ätzende Substanzen zu trinken und wurde mit den eigenen Exkrementen eingerieben. Es wurde auf jede schreckliche Art behandelt, die man sich nur vorstellen kann. Was dieses Kind jedoch am meisten verletzt hat war, als ich ihre Mutter im Zeugenstand hatte. Ich fragte sie, "Warum haben Sie die Hand dieses Kindes ergriffen und sie auf den heißen Ofen gelegt?" Und diese Frau hat mir direkt in die Augen geschaut und gesagt, "Sie wollte mich nicht in Ruhe lassen. Sie verlangte immer Aufmerksamkeit. Sie hat immer nach mir gegriffen." Welche Wahrscheinlichkeit gibt es, dass dieses Kind zu einem vollkommen verwirklichten menschlichen Wesen heranwächst?

Bindungsstörungen sind verheerend. Menschen, denen man während sie aufwachsen, ständig sagt "Du bist dumm, du bist fett, du bist hässlich, du bist blöd. Ich hätte dich abtreiben sollen." Ich habe 1994 einen Artikel für die Zeitschrift Parade über emotionalen Missbrauch geschrieben, der den größten Postanfall, den ich je gesehen habe, zur Folge hatte. Ich erhielt tausende von Briefen nur wegen dieses Artikels. Und die Zeitschrift selbst ebenso- ich habe keine Ahnung. Weil er Leute so tief berührte, denen ihr ganzes Leben lang gesagt wurde, "Niemand hat dich gequält und niemand hat dich vergewaltigt, also worüber beklagst du dich? Weisst du, Komm drüber hinweg."

Die Idee des sexuellen Missbrauchs von Kindern - das ist es, was die Aufmerksamkeit erregt, keine Frage. Aber das ist noch nicht einmal annähernd die ganze Geschichte. Betrachten wir einmal nur Kinderausbeutung. Wenn man Leuten sagt, dass Kinder ausgenutzt werden, denken sie sofort an Sex, richtig? Wie nennen Sie die Kinder, die an ihre Werkbank angekettet - buchstäblich angekettet - werden? Wie nennen Sie die Kinder, die als Soldaten eingezogen werden? Wie nennen Sie die Kinder, die absichtlich verstümmelt werden, um bessere Bettler abzugeben? Wie nennen Sie die Kinder, deren Organe entnommen werden? Nichts davon ist "sexueller" Missbrauch, aber das alles ist unbeschreiblich obszön.

Kinder waren seit jeher Eigentum. Deshalb gibt es Gesetze mit Inzestlücken. In vielen Bundesstaaten - ich schäme mich zu sagen, dass New York einer davon ist - kann man tatsächlich für Sex mit dem Kind eines Nachbarn weit strengeren Strafen unterzogen werden, als wenn man Sex mit seinem eigenen Kind hat. Und wenn Leute sagen, "Nun, wie kann solch ein Gesetz existieren? Es ergibt keinen Sinn" - der geschichtliche Hintergrund all dieser Gesetze ist, dass Kinder Eigentum sind. Man darf das Haus seines Nachbarn nicht niederbrennen, aber man darf sein eigenes Haus niederbrennen. Man kann nicht erwarten, die Versicherung zu kassieren, aber man darf sein eigenes Haus niederbrennen. Es gehört einem.

Ich habe Fall nach Fall nach Fall verhandelt, in denen Kinder so arg geschunden worden waren, dass man es nicht glauben würde. Wären die gleichen Körperverletzungen dem Kind eines Fremden zugefügt worden, wäre es Körperverletzung mit Tötungsabsicht gewesen. Aber da sie am eigenen Kind begangen wurden, war es "exzessive körperliche Züchtigung".

Man könnte den sexuellen Missbrauch von Kindern vollständig eliminieren und es gäbe immer noch eine Fülle an Gräueltaten, die Kindern an jedem einzelnen Tag zugefügt werden - wiederum zum Vergnügen, wiederum für Profit.

Es ist diese Überkonzentration auf sexuellen Missbrauch von Kindern (als ob dies das einzige Verbrechen wäre) die andere Verbrechen gedeihen lässt. Weil Verbrechen im Dunkeln gedeiht. Es wurden Handbücher dazu veröffentlicht, wie man sein Kind schlägt.

Oh ja. Durchaus. Handbücher, die beinhalten, welche Hilfsmittel für den größten Effekt genutzt werden können. Es gibt ganze Vereine, die sich den Freuden des Kinderschlagens widmen. Es gibt einen lebhaften Handel in Audio- und Videokassetten von Kindern, die geschlagen werden. Das wird nicht "Pornographie" genannt, verstehst du? Nun, dient es der sexuellen Befriedigung der Teilnehmer? Selbstverständlich! Aber es wird nicht so genannt.

Meinen Sie dass Fünfjährige, die auf Websites für Bikinis Modell stehen - und wenn man sein Geld einsendet, wird das Kind so posieren, wie man es sich wünscht - meinst du, dass dieses Kind nicht ausgenutzt wird?

Glauben Sie mir, ich habe gerade erst angefangen. Ich könnte stundenlang über die Art sprechen, wie Kinder ausgenutzt werden, ohne Sex überhaupt zu erwähnen.

Das Problem ist, ich kann Leute viel leichter dazu bekommen, sich Erzählungen über verhungernde Leute in Äthiopien anzuhören, als ich sie dazu bekommen kann, sich das hier anzuhören.

SHELLA ist das Buch, das mir am allermeisten am Herzen liegt. Erstens ist es mein geliebtes Buch über ein Waisenkind. Es ist kein Burke - Roman. Und es ist das Buch, das am meisten von meinen eigenen Erfahrungen erzählt. Es gibt kein Semikolon zuviel in diesem Buch. Und weil es nicht nur die Wahrheit erzählt, sondern auch, weil die Wahrheit, die es erzählt, seitdem längst bewiesen und nochmals bewiesen wurde.

Mein Leben ist voller Vergnügen. Ich weiss nicht, wie diese von anderen Leuten empfunden würden. Aber ich habe meine Tiere, denen ich ergeben bin und die mir ergeben sind. Ich bin mit einer Frau verheiratet, die man nicht mal nach jahrtausendelanger Suche finden könnte. Ich habe die besten Kameraden, die die man je hoffen kann zu finden. Es gibt jedoch keinen Teil meines Lebens, der nicht mit meiner Arbeit in Zusammenhang steht.

Ich habe keinen einzigen gesellschaftlichen Freund. Ich habe Leute, denen ich näher stehe, als andere Leute zu ihren Brüdern oder Schwestern stehen. Aber die Eintrittskarte ist ihr Engagement zu dieser Mission. Ich habe keine beiläufigen Freunde. Ich habe nicht besonders viele, na ja, Hobbys [ Lachen ].

Ich arbeite fast die ganze Zeit. Aber ich beschwere mich nicht darüber. Das ist es, was mir am meisten Vergnügen bereitet. Und was ich immer gehofft hatte, tun zu können.

Ich stamme aus einer Kultur, in der ein Mann zwei Jobs hat. Das tut man, richtig? Und das ist keine große Sache. Es bringt mich einfach um, dass Leute denken, dass Gott irgendwie befohlen hat, dass wir eine Vierzigstunden-Woche arbeiten müssen. Also ich habe keine Beschwerden. Aber wenn ich nicht jeden Tag arbeiten würde, und ich betone, jeden Tag, wäre ich so unwiederbringlich in Verzug geraten, dass ich die Aufgabe nur noch anschauen könnte


Dieses Interview erschien ursprünglich in der Zeitschrift Case, die Zeitschrift der Case Western Reserve University. Klicken Sie hier, um die ursprüngliche Version zu lesen.



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