return to the MAIN PageGo BACK PRINT this Page

The Official Website of Andrew Vachss

 

Merkt Euch Ihre Namen!

"Bert" Hellinger

Therapeut der besonderen Art


"Den Kopf runter. Bis auf den Boden; Arme nach vorn; Handflächen nach oben; und jetzt sag:

Lieber Papi, ich gebe Dir die Ehre." ("Bert" Hellinger)


Alice Vachss verwendet im Bereich des Kindesmissbrauchs für Personen, die Kindesmissbrauch leugnen und relativieren den Begriff des Kollaborateurs. Fündig wird man diesbezüglich auch auf dem Psycho- und Esoterikmarkt. Dort treten -teils selbsternannte- Psychoanalytiker und Familientherapeuten wie "Bert" Hellinger auf, der zahlreiche Schüler gefunden hat. Hellinger betrachtet Missbrauch, (nebenbei bemerkt: auch Ereignisse wie Terror und Völkermord, nicht zuletzt in der Zeit von 1933 bis 1945) als schicksalhafte und unausweichliche Folge "gewaltiger Kräfte", bei der nicht nur die Täter keine Verantwortlichkeit oder gar Schuld trifft, sondern bei denen gar nicht von Tätern gesprochen werden könne. Der Missbrauch ist für Hellinger eine Tat ohne Täter, da die sexuelle Ausbeutung immer auch im Einverständnis mit dem Kind geschehe und/oder eine Tat, bei der die Mutter dem Mann die Tochter anbiete und überlasse.

Zur Person "Bert" Hellingers: Besagter „Bert“ Hellinger (mit bürgerlichem Anton Hellinger) ist ehemaliger katholischer Missionar, der sich im Jahr 1971 von seinem Orden gelöst hatte und statt weiteren von Missionierungsarbeit unter Zulus eine Form der „Therapie“ entwickelte, ohne dass er selbst eine einschlägige Ausbildung als psychologischer Psychotherapeut oder Humanmediziner mit Fachrichtung Psychiatrie an einem hierzulande anerkannten Ausbildungsinstitut aufweisen kann.

Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir Hellinger als zynisch und menschenverachtend empfinden, möchten jedoch der Meinungsbildung unserer Leser nicht vorgreifen. Wir verzichten daher auf unnötige eigene Ausführungen zur Geisteshaltung Hellingers und lassen diesen stattdessen selbst zu Wort kommen. Lesen Sie die nachfolgenden, umfangreich wiedergegebenen Originalzitate und urteilen Sie selbst!:


"Inzest ist oft ein Versuch des Ausgleichs bei einem Gefälle von Nehmen und Geben in der Familie. Den Tätern, seien es Väter, Großväter, Onkel oder Stiefväter, wurde etwas vorenthalten, oder es wird etwas nicht gewürdigt, und der Inzest ist dann ein Versuch, dieses Gefälle auszugleichen." (Weber, Gunthard (Hrsg.): "Zweierlei Glück: Die Systemische Psychotherapie Bert Hellingers, Heidelberg 2001, S. 89)

"Kommt hinzu, daß es auch noch einen Mangel an Austausch und Ausgleich bei den Partnern gibt, zum Beispiel in der sexuellen Beziehung, entsteht in diesem System ein unwiderstehliches Bedürfnis nach Ausgleich, das sich wie eine Triebkraft durchsetzt und der naheliegende Ausgleich ist, daß die Tochter sich anbietet oder die Frau dem Mann die Tochter überläßt oder anbietet." (aaO, S.90)

"Der Mann kann der Versuchung schwer widerstehen, weil er das Bedürfnis nach Ausgleich hat. Wenn man das jetzt vordergründig sieht als Trieb im Sinne von "Er vergeht sich an der Tochter" versteht man eine wesentliche Grunddynamik nicht. ... Wenn so etwas geschieht, sind alle in einem tiefen Einverständnis, die Frau, die Tochter und der Mann, um einen Ausgleich von Nehmen und Geben herzustellen." (aaO, s. 91)

Nachfolgend Fragen zum Thema Inzest, beantwortet von "Bert" Hellinger persönlich, entnommen dem bereits zitierten Werk Gunthard Webers:

F: Du hast gesagt: Wenn sich eine Frau in der Sexualität verweigert ... Das impliziert für mich eine Schuldzuschreibung. Ich denke, daß das eine gestörte Beziehung ist, an der beide beteiligt sind, und daß sich beide dem nicht stellen.

Bert Hellinger: Nein, die Frau verweigert sich.

F: Darf ich noch fragen, warum?

Bert Hellinger: Spielt überhaupt keine Rolle, aber es gibt natürlich Bedingungen. Die Frau ist natürlich verstrickt, wenn sie sich verweigert, aber es ist unfair dann die Schuld beim Mann zu suchen ... wer hat denn den Schlüssel, wenn sich etwas verändern soll? Den hat nur die Frau. Sie hat dann auch die Verantwortung, und nicht der Mann.

F: Es bleibt aber für mich, daß Du so etwas beschreibst, daß der Mann sich an die Tochter wendet, weil die Frau sich entzieht. In dieser Beschreibung ist nicht berücksichtigt, was der Mann tat, daß die Frau sich ihm entzieht.

Bert Hellinger: Diese zusätzliche Überlegung bringt nichts hinsichtlich der Lösung für das Inzestopfer. ... Die Dynamik zeigt aber, daß die Mutter das Kind vorschiebt, um sich dem Mann entziehen zu können. Wenn jetzt die Tochter sagt: "Mama, für Dich tue ich das gerne", kommt sie in einen anderen dynamischen Zusammenhang und kann sich leichter vom Vater lösen, kann sich vom Trauma lösen, und sie kann sich von der Mutter lösen."

F: Aber für das Mädchen, besonders wenn es noch klein ist, ist es doch eine tiefe Wunde. Anders kann ich mir das gar nicht vorstellen.

Bert Hellinger: Das ist eine Dramatisierung.

F: Aber was macht der Satz mit dem Vater. Der Vater verkommt ja zum Statisten. Was macht der, um das Gleichgewicht wiederherzustellen?

Bert Hellinger: (lächelnd) ... Der Mann ist nur ein Blitzableiter, er ist in die Dynamik verstrickt, weil die alle gegen ihn zusammenwirken. Er ist sozusagen das arme Schwein ...

F: Ich habe es noch nicht verstanden. Was tut nun der Mann, um das Gleichgewicht wiederherzustellen? Heißt das, daß er weggeht?

Bert Hellinger: Das wäre die moralische Lösung, wenn er weggeht, wenn er sich schämen und die Familie verlassen muß. Er wird dann angezeigt, kommt ins Gefängnis. Dann ist er weg. Das ist aber ein schlimme Lösung, weil das keinen Frieden ins System bringt.

Für manche ist das Schlimmste, was jetzt noch kommt, nämlich: Das Mädchen kann zugeben, daß es auch schön und lustvoll war ... Für einige Kinder ist das Erleben lustvoll ... Das Mädchen darf anerkennen, daß es ... den Inzest auch faszinierend erlebte, denn das Kind verhält sich kindgemäß, wenn es neugierig ist und etwas erfahren will. Wenn ich es einmal etwas frivol und provokativ sage: Die Erfahrung als solche ist dabei ja nur etwas vorgezogen."


Dass Hellinger beileibe nicht nur die abstrusesten Vorstellungen und Glaubensbekenntnisse zu Fragen des sexuellen Missbrauchs hegt und verbreitet, sondern auch vor der Weltgeschichte in großem Maßstab nicht Halt macht, soll im folgenden dargestellt werden, wobei auch hier vorwiegend der Originalwortlaut zitiert werden soll. Bei Hellingers pseudotherapeutischer Arbeit geht es darum, Gewalt und Machtmissbrauch, Terror und Völkermord als etwas Unausweichliches, Schicksalhaftes beschreiben. Für Hellinger sind all diese Verbrechen Taten ohne Täter. Vor allem zum Holocaust gibt es von Hellinger die zynischsten Glaubensbekenntnisse.

So setzt Hellinger die Studenten der Weißen Rose, die Geschwister Scholl, einer Mafiagruppe gleich. Sie hätten sich gegen eine Gruppe gestellt, weil sie in einer anderen gebunden waren. Deshalb sei der Tod für sie nichts Schlimmes gewesen:

"Wer in einer Mafiagruppe aufwächst, stellt sich gegen eine Ordnung, weil er in seiner Gruppe einer anderen Ordnung ausgesetzt ist. Er wird aber als Verbrecher bezeichnet. Der seelische Vorgang ist aber genau der gleiche. Jeder ist so, wie er ist, weil er an eine Gruppe gebunden ist. Wir machen da nun eine moralische Unterscheidung: Die einen sind gut, und die anderen sind schlecht. Das geht nicht. Die von der Weißen Rose haben Glück gehabt, dass das Regime zusammengebrochen ist. Jetzt sind sie die großen Helden. Hätten die Nazis gesiegt, wären sie die Verbrecher geblieben. Das ist der ganze Unterschied von Gut und Böse." (zitiert in : Weber, Gunthard (Hrsg.): "Zweierlei Glück: Die Systemische Psychotherapie Bert Hellingers, Heidelberg 2001, S. 203)

Hellinger sagt auch:

"Philosophisch oder theologisch gesehen ist es nicht denkbar, dass jemand durch sein Verhalten aus der Ordnung herausfällt. Der Einzelne kann sich seine Rolle nicht aussuchen, und im gesamten ist sein Verhalten sinnvoll."( aaO, S. 203)

Dieses Denken, bezogen auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 führt zu solchen Einsichten Helingers:

"Das sind dann gewaltige Kräfte, die plötzlich wirken und die Menschheit ergreifen. Und das, was wir als destruktiv begreifen oder böse und destruktiv nennen, ist genauso eine gewaltige Kraft, und sie führt zum Guten. Wir wären in Europa weit zurück, wenn das alles nicht geschehen wäre." (aaO, S. 204)

Oder:

"Man kann sehen, dass in jüdischen Familien die Täter sehr häufig zutiefst verachtet sind. (...) Das Ergebnis ist, dass in vielen jüdischen Familien ein Kind die Täter vertritt. Es entwickelt dann eine Täterenergie.. (...) Weil man den Tätern keinen Platz geben wollte, wird nationalsozialistische Täterenergie unbewusst übernommen.". (Hellinger, Bert, "Das Judentum in unserer Seele", Vortrag im Kulturhaus Dornbirn/Österreich vom 24.02.2002, auch nachzulesen auf der website des virtuellen "Hellinger-Institutes" namens hellinger.com.)

In seinem neuesten Buch wendet sich Hellinger dann in wörtlicher Rede direkt an Hitler:

"Manche betrachten dich als einen Unmenschen, als ob es je jemanden gegeben hätte, den man so nennen darf. (...) Wenn ich dich achte, achte ich auch mich. Wenn ich dich verabscheue, verabscheue ich auch mich. Darf ich dich dann lieben? Muss ich dich vielleicht lieben, weil ich sonst auch mich nicht lieben darf? Wenn ich bekenne, dass du ein Mensch warst, wie ich es bin, dann schaue ich auf etwas, das über uns beide in gleicher Weise verfügt, auf etwas, das sowohl deine wie meine Ursache ist - und unser Ende. Wie dürfte ich mich von dieser Ursache ausschließen, indem ich dich ausschließe? Wie dürfte ich diese Ursache anklagen und mich so über sie erheben, indem ich dich anklage? Doch ich darf auch kein Mitleid mit dir haben. Du stehst und fällst der gleichen Ursache wie ich. Ich verehre sie in dir wie in mir und unterwerfe mich ihr in allem, was sie in dir bewirkt hat und was sie sowohl in mir und als auch in jedem anderen Menschen bewirkt". (Hellinger, "Gottesgedanken", S. 247)


Berufsverbände grenzen sich ab

Eine Stellungnahme zu den Familienaufstellungen nach Hellinger veröffentlicht die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF)  in reportpsychologie 4/2003:

Auch die DGSF äußert sich zu Hellinger und hält die publikumswirksame Praxis des Familienaufstellens nach Hellinger für "ethisch nicht vertretbar" und "gefährlich für Betroffene". Die DGSF sieht in den "Ultra-Kurz-Events" nach Hellinger eine "Gefährdung von Klienten". Hellinger vertrete sein Vorgehen mit einer Absolutheit, welche die Selbstbestimmung der Patienten enorm einschränke. Gleichzeitig entziehe er sich einer kritischen und ernsthaften Diskussion und lasse sich lieber "von einer gläubigen Anhängerschar" bewundern. Familienaufstellungen in Großgruppen mit dem Ziel des Publikumseffekts werden von der DGSF als unethisch abgelehnt. Die systemische Therapie werde durch den wissenschaftlichen Diskurs von Fachleuten definiert und "nicht durch Bert Hellinger als normensetzendem Guru".


update 29.02.2004: Ausweislich der durch die Deutsche Post AG bestätigten neuen Postanschrift ist "Bert" Hellinger in Hitlers sog. "kleine Reichskanzlei" in Stanggaß bei Berchtesgaden gezogen. Im ersten Stock mit Erker: Hitlers Arbeitszimmer. Wir schließen unseren Bericht über Bert Hellinger, indem wir ihn erneut zitieren:

"(Das) jüdische Volk (findet) erst dann seinen Frieden mit sich selbst, mit seinen arabischen Nachbarn und mit der Welt, wenn auch der letzte Jude für Hitler das Totengebet gesprochen hat" ("Mit der Seele gehen", 2001, S. 50).


Proteste, Possen und Prozesse:

Wie die Aufstellerszene zu "Bert " Hellinger auf Abstand geht.



VACHSS     BIO     PROSA     ARTIKEL     INTERVIEWS     FAQ     UPDATES/NEWSLETTER
MISSION    DOWNLOADS    GALERIE    HUNDE    EISGOTT    RESSOURCEN

Suche auf The Zero || Technik || Verlinken || Email an The Zero || Startseite

The Zero © 2000-2008 Andrew Vachss. Alle Rechte vorbehalten.