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DAVID GOODIS
STRASSE OHNE WIEDERKEHR
David Goodis gehörte zusammen mit Chester Himes und Mickey
Spillane zu den Vätern der hardbloiled Kriminalliteratur. Nach
der Veröffentlichung seines ersten Romans RETREAT FROM OBLIVION
(1938) ging er nach New York und schrieb pulp-Geschichten und
Hörspiele in beachtlichem Umfang. Mit seinem zweiten Roman DARK
PASSAGE (1946) gelangte er nach dessen Verfilmung (mit Humphrey
Bogart und Lauren Bacall) in Hollywood zu kurzem Ruhm. In dieser
Zeit zeigte sich Goodis als Exzentriker. Er trug schäbige, gefärbte
Kleidung, fuhr mehr ein Wrack denn einen Chrysler, trieb sich
in üblen Kneipen herum (und war des öfteren in Schlägereien verwickelt)
und mietete sich ein Sofa in der Wohnung eines Freundes, anstatt
einer eigenen Bleibe. Schließlich kehrte er Anfang der 50er zu
seiner Familie zurück, um in selbstgewählter Isolation seinen
geistig behinderten Bruder zu betreuen. SHOOT THE PIANO PLAYER
(1956) wurde durch Truffauts Verfilmung 1962 zu einem Klassiker
der Schwarzen Serie. Elf seiner insgesamt achtzehn Kriminalromane
wurden verfilmt. Den Tod seines Vaters 1963 und den seiner Mutter
1965 verkraftete Goodis nicht und ließ sich bald darauf in eine
psychiatrische Anstalt einweisen. Er starb am 07.01.1967 im Alter
von 49 Jahren.
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