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You get what you raise ...

 

 

Viele von uns bei The Zero haben Hunde. Wir haben Verständnis für Menschen, die sich vor Hunde fürchten, insbesondere wenn sie sich vor sogenannten "Kampfhunden" fürchten. Am meisten allerdings fürchtet man sich vor dem, was man nicht kennt, und so wollen wir einige der "bösen" Kampfhunde durch den folgenden Artikel aus dem San Francisco Chronicle vorstellen. Ebenso wenig wie dies bei Menschen der Fall ist, kommt auch ein Hund nicht böse zur Welt. Isoliert man den Welpen allerdings von seiner Umwelt, misshandelt man ihn von frühester Jugend an, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht auszuschließen, dass er aus dieser Msshandlung entsprechend lernt ... man bekommt das, was man sich heranzieht...

Was "Kampfhunde" jedoch alles lernen können, wenn man ihnen die Chance dazu gibt, das soll hier dargestellt werden:


Ursprünglich veröffentlicht von Janine DeFao im San Francisco Chronicle am Montag, den 30. Juli 2001

Christine Crawford's Hunde waren bereits das Ziel von Drohungen, Steinwürfen und sogar Vergiftungen. Das ist nicht gerade die Art von Behandlung, die Rettungshunde üblicherweise erwartet, aber Crawford's Tiere sind auch keine typischen Rettungshunde.

Es sind Pitbull-Terrier.

Trotz ihrer neon-orangen Westen und ihres Trainings zum Aufspüren von vermissten Kindern oder desorientierten Alzheimer-Patienten hatten die drei Hunde eine harte Zeit, das öffentliche Image von Pitbulls als knurrende und zum Angriff entschlossene Monster zu überstehen.

Das Zerfleischen des zehn Jahre alten Shawn Jones durch drei Pitbulls in Richmond letzten Monat hat dieses Stereotyp weiter verstärkt.

"Aber es gibt hunderttausende guter Pitbulls hier draußen," sagt Crawford, eine Freiwillige der Alameda County Sheriff's Such- und Rettungseinheit. "Sie sind liebevolle Hunde in Haushalten mit Kindern."

In den Bay Area Tierheimen sitzen hunderte von Amerikanischen Pitbullterriern und warten auf ihren fast sicheren Tod; Opfer ihres schlechten Rufs und verantwortungsloser Besitzer, die ihre Hunde züchten und mißhandeln, um sie bösartig zu machen.

Crawford, aus Castro Valley, gehört zu einer Reihe von Bay Area Bewohnern, die dafür kämpfen, Pitbulls zu retten. Enthusiasten halten die Hunde für intelligent, athletisch, loyal, liebevoll und sogar albern.

Aber sie sind auch unverkennbar stark und beharrlich, was sie zu Favoriten für illegale Hundekämpfe und solche Leute macht, die aus anderen Gründen scharfe Hunde haben wollen-- und zu einer Gefahr in den falschen Händen.

"Pitbulls sind an und für sich keine schlechten Hunde," sagt Glenn Howell, Direktor des Tierheims von Oakland, in dem es mehr Pitbulls als irgendeine andere Rasse gibt. "Aber sie sind erste Wahl bei Drogenhändlern. Es ist die Rasse, die für Kämpfe verwendet wurden. Sie sind sehr überzüchtet. Den größten Anteil an Tierquälerei haben wir bei Pitbulls und Pitbull-Mischlingen."

Pitbulls wurden ursprünglich ab dem 15. Jahrhundert in Europa für Bullenkämpfe gezüchtet. Als diese Praxis verboten wurde, schickten die Besitzer die Hunde -- mit ihren muskulösen Kiefern und dem unermüdlichen Zupacken-- gegeneinander in den Ring.

Viele verblieben bis heute aggressiv gegen andere Tiere, aber Pitbulls wurden gezüchtet um Menchen gegenüber ergeben und unterwürfig zu sein, so dass die Halter die Hunde aus dem Ring nehmen konnten, ohne gebissen zu werden. Sie wurden als gute Familienhunde betrachtet-- "Petey" aus "Die kleinen Strolche" war ein Pitbull -- und tapferes Maskottchen der U.S. Truppen in beiden Weltkriegen.

Doch in den achtziger Jahren begannen Pitbulls Dobermänner und andere große Hunderassen als Wachhunde und Statussymbole "harter Männer" zu ersetzen, und einige Besitzer begannen, Aggressivität gegen Menschen zu fördern.

"Wir wissen, dass es auf der Straße heißt, man müsse seinen Hund schlagen, ihn aushungern, einsperren, ihm jede Zuneigung entziehen, um ihn hart zu bekommen, -- mit solchen Techniken treibt man das Tier in den Wahnsinn," schildert Donna Reynolds, eine Einwohnerin aus Oakland und Mitglied von BAD RAP (Bay Area Doglovers Responsible About Pitbulls).

"Das Problem sind die Halter, nicht die Hunde," meint Dr. James Harris, ein Tierarzt aus Montclair in der Nähe von Oakland, und fügt hinzu, dass jede Art von Hund durch Mißhandlung bissig gemacht werden kann. In verantwortungsvoll gehaltenenen Pitbulls sieht Harris Tiere die "sehr freundlich und vertrauenswürdig gegenüber Kindern" sind.

Tatsächlich haben laut der American Temperment Test Society -- die auf Bitten der Besitzer Wesen und Charakter der Hunde einschließlich ihrer Stabilität, Aggressivität und Freundlichkeit untersucht-- von den geteteten Pitbulls 82,3 Prozent die Prüfung bestanden. Das entspricht ungefähr den 81,9 Prozent bei den Golden Retrievern.

Verteidiger von Pitbulls stimmen zu, dass jeder bissige und gefährliche Hund-- wie jene, die Shawn angegriffen haben-- eingeschläfert werden sollte. Aber es sei bemerkenswert, dass viele ausgesetzte Pitbulls trotz ihres Hintergrundes ausgeglichen und liebevoll blieben. Es sind diese Hunde, denen die Bay Area Pitbull Retter zu helfen versuchen.

Sie sehen sich einem harten Kampf ausgesetzt. Einige Tierheime in der Region nehmen keine Pitbulls auf, während andere sie nicht vermitteln. Sogar San Francisco's Abteilung der Gesellschaft zur Verhinderung von Grausamkeiten an Tieren, landesweit das erste "no-kill" Tierheim, lehnt herrenlose Pitbulls mit der Begründung ab, ihre Aufnahme sei aufgrund ihrer genetischen Anlagen zu riskant.

Wie viele andere Pitbull-Liebhaber rettete Crawford ihren ersten Pitbull, Cheyenne, aus einem Tierheim, in dem die Hündin eingeschläfert werden sollte. Ihren Zweiten, Dakota, übernahm sie von einem Hinterhofzüchter, der in der darauffolgenden Woche wegen der Durchführung von Hundekämpfen verhaftet wurde. Ihren dritten Welpen, Tahoe, nahm sie auf, nachdem jemand den Welpen an Weihnachten in einem Container gefunden hatte.

Dakota ist nun vier Jahre alt, hat eine 18-monatige Ausbildung zum geprüften Rettungshund hinter sich und hat an einer Reihe von Suchaktionen teilgenommen. Die beiden anderen Hunde stehen noch in der Ausbildung.

"Es sind sehr athletische Hunde mit exzellenter Ausdauer, und derselbe Antrieb der sie zu guten Kämpern macht bringt es auch mit sich, dass sie suchen werden, bis sie umfallen," meint Crawford, die die nichtkommerzielle Organisation "For Pits' Sake" gründete um für die Rasse zu werben Menschen darüber zu unterrichten, wie man Hundebissen vorbeugt.

Rettungsteamkollegen die einräumen, dass sie zunächst skeptisch, ja sogar ängstlich waren, wurden zu Bekehrten.

"Ich hatte all die Horrorstories vernommen und hatte zwei schlechte Erfahrungen mit Pitbulls," erzählte das Teammitglied Carolyn Vane, als Dakota vergangene Woche vergrabene Weisheitszähne in Mills College erschnüffelte, um ihre Fähigkeiten zum Auffinden von Leichnamen zu verfeinern. "Aber eines Tages ging ich raus um die Hündin zu beobachten und ich war begeistert von ihren Suchfähigkeiten.

Andere Pitbull-Besitzer sagen, dass sie einfach von dem freundlichen Wesen ihrer Hunde begeistert sind.

Im Dezember adoptierten Alexis Calo und Ricardo Martinez, zwei Angestellte aus San Jose, B.B., der die ersten zwei Jahre seines Lebens als Kettenhund in einem Bakersfielder Hinterhof mit 40 anderen Hunden verbrachte.

B.B. wurde unterernährt und vernarbt von BAD RAP aufgenommen. Die Pibulls werden dort für mindestens zwei Monate in Pflegestellen gegeben, um sicherzustellen, dass sie gefahrlos vermittelt werden können. Die meisten der Hunde kommen aus Tierheimen der Region, wo sie auf der Warteliste zum Einschläfern stehen. Sie werden von BAD RAP Mitgliedern mit Pitbull-Erfahrung überprüft, darunter ein Tierschutzbeauftragter aus San Francisco.

Auch angehende Halter werden überprüft und es wird ein Hausbesuch bei Ihnen gemacht. Von den 74 Hunden, die in den vergangenen zwei Jahren gerettet wurden, mußten laut Reynolds nur zwei eingeschläfert werden.

B.B. sitzt nun bei seinem Halter auf dem Schoß, kuschelt sich unter die Bettdecke und spielt mit dem zwei Jahre alten Nachbarskind sowie einem anderen Hund, einem Pitbull-Mischling.

"Ich sage nicht, dass jeder einen Pitbull halten sollte," sagt Calo. "Sie sind kraftvolle, starke, beharrliche, clevere Tiere und brauchen ein Zuhause wo man bereit ist diese Eigenschaften anzunehmen, sie aber gleichzeitig unter Kontrolle hält."

Pitbull-Halter berichten, dass sie mit ihren Hunden besonders aufpassen müssen, ein anstrengendes Unterordnungstraining vollziehen und Orte wie Hundewiesen meiden, wo ihre Hunde für Ärger beschuldigt werden könnten, den sie gar nicht begonnen haben.

Ich möchte, dass meine Hunde den Leuten zeigen, dass sie nicht groß, bösartig und furchteinflößend sind.", sagt Calo, "dass alles, was sie wollen ist, mit dir unter die Decke zu krabbeln."



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